Prolog.
Im September 2019 schwammen wir in Bildern, Geflimmer im Tuch, wir tauchten den See in Worte. – Eine poetische Intervention, das war das Versprechen. Mit Texten von Andrea Keller und Foto-Videos von mir. Fotos und Texte, die im Utoquai entstanden sind, über das Utoquai, für das Utoquai. … Und für die Menschen und Möwen.
Gefluegel_Roh.mp4
Von Andrea Keller
Der Himmel durchkreuzt,
verwolkt und weit, weit,
die Luft durchflattert,
aufgekratzt und laut gekrächzt,
aufgewühlt und wild durchtrieben,
Vögel! Der Wind stürzt eure Lieder.
Der Wind stürzt eure Lieder
Uns entgegen, auf uns nieder.
Geflügel und Gefieder,
denk ich,
Geflügel und Gefieder,
ihr singt recht roh
und klingt
und segelt sanft zugleich, in stolzer Höh,
durchs Grau, durchs Blau,
und schnellt mit Möwenmut danieder.
Da sitzt ihr dann im See und schwankt
Und schwankt.
Als wärt ihr selbst ein Fischerboot.
Vogel,
jetzt sehen wir dich, ganz nah,
ganz stolz mit deiner Beute.
Da!
Der Fisch im Schnabel, aufgegabelt.
der Fisch im Schnabel ist jetzt tot.
Dein Abendbrot.
Kein Abendrot.
Nicht heute.
Aber das rhytmisch’ Rauschen,
aber das rhytmisch’ Schwellen.
der Wellen.